Wir verraten Ihnen nicht nur Münchens ausgefallenste Shopping-Locations, sondern auch, wo Sie das kleinste Theater der Stadt finden. Wie Sie alles über die Machenschaften der Illuminaten in München erfahren und wo es Münchens leckerste Kumpir zu essen gibt. Welche Museen sich wirklich lohnen, wo Sie die meiste Entspannung und wo die meiste Aufregung erwartet. Lernen Sie München von einer ganz neuen Seite kennen und entdecken Sie Orte, die so geheim sind, dass selbst manch Münchner nicht weiß, dass sie existieren.
Was sollte man in München nicht verpassen?
Die bayerische Metropole hält ein nahezu unerschöpfliches Angebot an kulturellen Schätzen und historischen Sehenswürdigkeiten bereit und lockt aus gutem Grund jährlich Millionen Besucher in die Stadt. Neben den ausgetrampelten Touristenpfaden im Englischen Garten, rund um die Allianz Arena oder auf dem Viktualienmarkt finden neugierige Entdecker dabei noch zahlreiche verborgene Perlen, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Wir stellen Ihnen heute unsere Highlights vor.
München Insidertipps: Shopping mal anders
Wer zum Einkaufen nach München fährt, kommt an der Maximilianstraße eigentlich nicht vorbei – oder doch? Wie wäre es statt hochpreisiger Modeboutiquen stattdessen mit Antiquitäten, Vintage und Streetfood bei Nacht? Tatsächlich wartet München mit zwei ganz besonderen Flohmärkten auf, die ein einzigartiges Shopping-Erlebnis verheißen.
Flohmarkt in München-Riem
Dieser Flohmarkt ist einer der größten Flohmärkte in ganz Deutschland und ein Paradies für Schnäppchenjäger und Sammler. Mit einer großen Vielfalt an Ständen und Angeboten bietet er eine riesige Auswahl an Antiquitäten, Vintage-Artikeln, Secondhand-Waren und Kuriositäten. Besucher werden von der riesigen Auswahl und dem lebendigen Ambiente angezogen, die ein ganz besonderes Einkaufserlebnis ermöglichen. Hier ist garantiert für jeden etwas dabei.
Der Flohmarkt findet immer samstags von 6 bis 15 Uhr statt. Mehr Infos zum Flohmarkt in München-Riem
Nachtflohmarkt München
Der Nachtflohmarkt in München ist ein ganz besonderes Erlebnis, da er abends stattfindet und eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Dieser Markt richtet sich besonders an Nachtschwärmer und Late Night Shopper, die gerne in einer entspannten und unkonventionellen Umgebung stöbern möchten.
Hier findet man Vintage-Kleidung, Kunsthandwerk, Musik, aber auch leckeres Streetfood und vieles mehr. Besucher genießen die einzigartige Gelegenheit, durch die Stände zu schlendern, während die Stadt nach Einbruch der Dunkelheit ihre besondere Magie entfaltet.
Mehr Infos und alle Termine über den Nachtflohmarkt München
Insidertipps München: Kino und Theater
Besonders kulturell hat München einige Schätze zu bieten. Abseits der großen Bühnen und Kinosäle hat sich eine alternative Szene formiert, die ein abwechslungsreiches Programm bietet, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Werkstattkino
Das Werkstattkino ist ein unabhängiges Kino, das bei seiner Gründung 1976 dem Mainstream den Kampf angesagt hat. Seitdem kann man im zum Vorführraum umgebauten Keller des Gründers eine schier unglaubliche Bandbreite an Filmen bewundern – vom Splatterfilm über alte Western, vom Experimentalfilm über aktuelle Independent-Schätze. Für Cineasten und Filminteressierte ein absolutes Highlight. Zudem sind die Preise in dem als Verein organisierten Kino für heutige Zeiten sehr moderat und es wird keine Werbung gezeigt. Hier ist also Pünktlichkeit angesagt, wenn man den Anfang des Films nicht verpassen möchte.
Mehr Infos über das Werkstattkino
Arena Kino
Das Arena Kino ist nicht nur eines der letzten Münchener Ladenkinos, sondern gehört zu den ältesten heute noch betriebenen Kinos Münchens und sogar weltweit. So bieten die zwei Kinosäle nicht nur ein unvergleichliches Retro-Flair, das die Herzen aller Cineasten höher schlagen lässt, sondern auch ein abwechslungsreiches Programm. Viele Filme werden im Original mit Untertiteln gezeigt. Highlights sind einmal im Monat der Tschechische Filmabend sowie die Queerfilmnacht.
Mehr Infos zum Arena Kino
Theater Mathilde Westend
Münchens kleinstes Theater: 17 Klappstühle auf 15 Quadratmetern und Multitalent Theresa Hanich, mehr braucht es nicht für herausragende Bühnenkunst. Hier kommen ausschließlich von Frauen geschriebene Stücke ins Programm – ob von Virginia Woolfe, Charlotte Brontë oder Dorothy Parker.
Die Zuschauer sitzen in Reihe 1 oder 2, denn mehr Reihen gibt es nicht. Die Eintrittskarten sollte man sich demnach rechtzeitig sichern. Die wenigen Plätze sind heiß begehrt, das nach Hanichs Großmutter benannte Theater ist meist ausverkauft.
Mehr Infos zu Münchens kleinstes Theater
Marionettentheater Kleines Spiel
Das Marionettentheater Kleines Spiel ist ein besonderes Juwel in München und ist seit 2018 immaterielles Kulturerbe für die “Regionale Vielfalt der Mundarttheater”. Seit seiner Gründung im Jahr 1947 arbeitete das Theater schon mit Größen wie Michael Ende und Tankred Dorst zusammen.
Aufführungen finden außerhalb der Ferienzeiten donnerstags um 20 Uhr statt. Da es weder Tickets noch eine Möglichkeit zur Reservierung gibt, sollte man pünktlich um 19:45 Uhr erscheinen. Der Eintritt ist frei, im Anschluss an das Stück freut sich das Theater jedoch über Spenden, die stilecht in einem schwarzen Zylinder gesammelt werden.
Mehr Infos über das Marionettentheater Kleines Spiel
Kuriose Sehenswürdigkeiten: Wo man in München gewesen sein muss
Wer München einmal mit ganz neuen Augen sehen möchte, kommt bei einer der zahlreichen Stadtführungen auf seine Kosten. Diese Führungen finden zu einer ganzen Bandbreite an Themen statt – wir stellen Ihnen an dieser Stelle unsere Favoriten vor: Bei diesen können Sie Münchens Unterwelt erkunden oder über Geheimbünde lernen, die einst in der Stadt am Werk waren.
Unterirdisch & Extravagant
Je nach Jahreszeit und aktueller Route erwartet Sie bei dieser Tour unter anderem ein unterirdisches Wasserwerk, ein unterirdisches Burggewölbe aus dem Hochmittelalter, ein gruseliges Mumienskelett sowie eine unterirdische Krypta mit Sarkophagen früherer bayerischer Herrscher.
Ein Highlight für alle Schlager-Fans: Sie besuchen im Rahmen dieser Tour auch den traditionellen Rotlicht-Untergrund und erfahren, wie er im Rahmen der Olympischen Spiele 1972 zum Sperrbezirk wurde, der später von der Spider Murphy Gang in einem ihrer größten Hits besungen wurde.
Mehr Infos zu Stadtführung München
Geheimes München
Freimaurer, Illuminaten, Tempelritter – wer etwas über die Geheimbünde, die in München aktiv waren, erfahren möchte, sollte sich diese aufregende Tour nicht entgehen lassen. Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt folgen Sie den Spuren und Symbolen der Geheimgesellschaften, die noch heute in der Stadt zu finden sind.
Sie erfahren auch, wie die Geheimbünde Einfluss auf das politische Geschehen nahmen und die Münchener Gesellschaft aus dem Verborgenen heraus beeinflussten. Im Anschluss an diese Tour laufen Sie mit anderen Augen durch die Stadt – versprochen!
Mehr über das Geheime München
Kulinarische Geheimtipps in München
Wer den ganzen Tag Sightseeing macht, muss irgendwann auch mal etwas essen. Natürlich sollten Sie sich die Klassiker der bayerischen Küche wie Weißwurst, Kässpatzen und Schweinsbraten nicht entgehen lassen. München hat aber auch in Punkto internationale Küche einiges zu bieten und selbst für Vegetarier und Veganer ist gesorgt.
Feinkostgeschäft Kara Kazan
Das türkische Feinkostgeschäft wurde erst 2020 gegründet und verfügt nur drei Jahre später bereits über mehrere Filialen. Kein Wunder, bieten die Betreiber doch köstliche, hausgemachte türkische Speisen zu fairen Preisen an. Mit unzähligen Toppings versehene Kumpir (Ofenkartoffeln), bunte Vorspeisenteller, Cigköfte und Baklava lassen den Gästen das Wasser im Mund zusammen laufen. Zusätzlich hat Kara Kazan frisches Obst und Gemüse, Öle und türkische Feinkost für zu Hause im Sortiment.
Mehr Infos: Feinkostgeschäft Kara Kazan
Suzuki Nomnom Kitchen
Japan-Begeisterte sollten unbedingt einen Besuch im Feinkostgeschäft Suzuki Nomnom Kitchen einplanen. Vom japanischen Kultgetränk Ramune über Speisen auf Basis selbstgemachter Miso-Würzpaste und zahlreichen Bowl-Varianten bis hin zu Daifuku, der bekannten Nachspeise aus Klebereis gefüllt mit süßer Paste aus roten Bohnen oder schwarzem Sesam und Früchten – hier geht garantiert niemand hungrig nach Hause.
Neben dem Restaurantbetrieb werden hier Kunst- und Kultur-Artikel in feinster japanischer Handwerksqualität angeboten. Ein weiteres Highlight stellt die kleine Bibliothek gebrauchter Bücher dar, in der man vom Roman über Reiseführer bis hin zu Mangas zahlreiche Werke in japanischer Sprache findet. Wer dann immer noch nicht genug hat, geht um die Ecke noch in den japanischen Supermarkt.
Weitere Infos zu Suzuki Nomnom Kitchen
Om Nom Nom Ladencafé
Nicht nur für Fans pflanzlicher Ernährung geeignet: Das Om Nom Nom Ladencafé bietet köstliche herzhafte Speisen, Backwaren und eine riesige Auswahl an Käse – alles zu 100% vegan. Witzigerweise befindet sich das Ladencafé in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Metzgerei, wie um zu zeigen, wohin der Trend geht. Besonders beliebt sind der selbstgemachte Kombucha und die vegane Käseplatte.
Zudem gibt es eine Verkaufsecke mit veganer Feinkost: Vom Wein über feinste Schokolade bis hin zu veganem Honig finden sich hier zahlreiche Köstlichkeiten für Zuhause. Herzstück ist die riesige Käsetheke, die bei der veganen Kundschaft Begeisterungsstürme auslöst.
Weitere Infos zum Ladencafe
Made in Portugal & Brasil
Im Kontrast zum Om Nom Nom ist das Made in Portugal & Brasil ziemlich fisch- und fleischlastig, auch wenn ein paar wenige veggie Gerichte auf der Karte stehen. Wer die portugiesische und brasilianische Küche liebt, wird die Authentizität und Herzlichkeit dieses Lokals lieben und sicher auch ein wenig Fernweh bekommen.
Hier gibt es nicht nur typische Gerichte wie Salgadinhos (gefüllte Teigtaschen), Tapas, Pastéis de Nata (Gebäck) und immer samstags Feijoada (Bohneneintopf) und dazu Getränke-Klassiker wie Vinho Verde und frisch produzierte Smoothies. Aufgrund der großen Nachfrage hat der Familienbetrieb nach und nach auch immer mehr portugiesische und brasilianische Produkte für Zuhause ins Sortiment genommen.
Weitere Infos über das Made in Portugal & Brasil
München: Entspannen in den besten Spas der Stadt
Mit gut gefülltem Magen ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für ein wenig Entspannung. In München und Umgebung finden sich zahlreiche Angebote, seien es die berühmte Therme in Erding oder die vielen Spas in den großen Hotels. Wir wollen uns aber auf die echten Perlen abseits der 0815-Spas konzentrieren, die München zu bieten hat. Deshalb stellen wir Ihnen an dieser Stelle unsere drei Favoriten vor.
Aiyasha Spa
Das Aiyasha Spa folgt der Philosophie „east meets west“. So vereint es uralte fernöstliche Spa-Rituale und Behandlungen mit modernsten Hightech-Anwendungen. Es bietet eine Vielzahl von raffinierten Facials, Body-Treatments, Massagen, Zeremonien, Detox- und Metabolic-Coaching-Programmen sowie exklusives Aiyasha Yoga.
Auch die Optik beeindruckt: Das Spa ist bekannt für seine opulenten asiatischen Elemente, dunklen Edelhölzer und Natursteine, die eine entspannte und ästhetische Umgebung schaffen. Saunen und Entspannungszonen garantieren eine perfekte Wohlfühlatmosphäre. Das Aiyasha zählt zu den besten Medical-Day-Spas in Bayern und Deutschland und arbeitet eng mit erfahrenen Anti-Aging-Ärzten aus dem angrenzenden Haut- und Laserzentrum an der Oper zusammen. Hier können Sie den Alltagsstress hinter sich lassen.
Mehr Infos finden Sie hier: Aiyasha Spa
Roomers Spa by Shan Rahimkhan
Das Roomers Spa, das zum Vintage-Hotel Roomers Munich gehört, hat es in sich. Entstanden ist die Wellness-Oase in Kooperation mit dem iranisch-deutschen Star-Friseur Shan Rahimkhan. Ganz im Sinne seiner Kundschaft steht das Roomers Spa daher vor allem für eins: Dekadenz. Wer sich einmal wie ein echter Promi fühlen möchte, ist hier richtig.
Allein die Optik ist ungewöhnlich. Komplett in schwarz, petrol und gold gehalten, steht das Ambiente in großem Kontrast zu dem, was man von einem normalen Wellnessbereich so kennt. Dazu gemütliche Day Beds, erfrischende Getränke, gesunde Bowls und natürlich stilecht: Champagner.
Ob Sie “nur” den luxuriösen Spa-Bereich mit Infinity-Jacuzzi inklusive Kinoleinwand (!), Hamam-Dampfbad, Sauna und Fitnessstudio nutzen möchten, oder sich eine der exklusiven, maßgeschneiderten Behandlungen gönnen, die von Aromatherapie über Ganzkörperpeeling und Gesichtsbehandlung bis hin zu verschiedensten Massagen reichen – am Ende des Tages werden Sie wie auf Wolken aus dem Spa-Bereich schweben.
Mehr Infos über das Roomers Spa by Shan Rahimkhan
Hamam Anatolia
Wer nicht erst in die Türkei fliegen möchte, um einen authentischen Hamam-Besuch zu erleben, der wird im Hamam Anatolia fündig. Detailgetreu ist das Ambiente einem türkischen Hamam nachempfunden. Auf zwei Ebenen kann man hier in diese ganz besondere Badekultur eintauchen.
An der Rezeption erhält man alles, was man für seinen Besuch braucht – zum Beispiel das traditionelle Pestemal. Nun kann man sich auf den heißen Steinen entspannen, außerdem steht eine Bio-Sauna zur Verfügung. Ein Highlight sind natürlich die zahlreichen Massagen, die angeboten werden. Ob mit Rosenöl oder Seifenschaum – oder gleich die vierhändige Göttermassage. Auch das typische Peeling mit einem speziellen Peeling-Handschuh darf natürlich nicht fehlen.
Mehr über das Hamam Anatolia
Die besten Badeseen rund um München
Nicht jeder geht gerne ins Spa, für manche ist der nächste Badesee der viel bessere Ort zur Erholung – wären die Seen bei gutem Wetter nur nicht so überlaufen. Doch keine Sorge, wir versorgen Sie auch hier mit den absoluten Insidertipps, damit Sie in entspannter Atmosphäre das kühle Nass genießen können.
Hollerner See
Eine knappe halbe Stunde mit dem Auto von München Richtung Norden liegt bei Eching der Hollerner See. Erst seit Juni 2020 ist er zum Baden freigegeben und lockt mit seiner fast unwirklichen Landschaft, weißem Sand und glasklarem, türkisfarbenem Wasser. Der See umfasst rund 28 Hektar, so lässt es sich hier herrlich sonnenbaden, schwimmen und picknicken.
Deininger Weiher
Der Deininger Weiher liegt rund 20 km südlich von München in einer eiszeitlich geprägten Landschaft. Dank einer nur geringen Wassertiefe von knapp zwei Metern erwärmt sich der See im Sommer recht zügig, die umliegenden Bäume spenden dabei herrlichen Schatten. An der Nordseite befindet sich ein ganzjährig geöffnetes Gasthaus – im Winter kann man hier auf dem zugefrorenen See Schlittschuh laufen und ganzjährig zu tollen Wanderungen aufbrechen.
Riemer See
Der Riemer See wurde für die Bundesgartenschau 2005 künstlich angelegt, weshalb er auch unter dem Spitznamen Bugasee bekannt ist. Er ist bis zu 18 Meter tief, durch seine flachen Strände aber auch ideal für Familien geeignet. Mehrere Volleyballfelder und ein Spielplatz sorgen für Beschäftigung, ansonsten lädt der breite Kiesstrand, der in eine große Wiese übergeht, zur Entspannung ein. Hier gibt es kaum Schatten, deshalb empfiehlt es sich, einen Sonnenschirm im Gepäck zu haben.
Diese Münchner Kirchen müssen Sie gesehen haben
Nach der ganzen Erfrischung widmen wir uns nun weiteren kulturellen Highlights der Stadt. Wenn es um Kirchen in München geht, kommt uns wohl allen sofort die Frauenkirche in den Sinn. Dabei gibt es noch so viele weitere sehenswerte und vor allem geschichtsträchtige Gotteshäuser in der Landeshauptstadt. Hier unsere Must-Sees.
Asamkirche
Prunkvoll und opulent kommt die Asamkirche daher. Sie heißt offiziell St. Johann Nepomuk, wird aber landläufig nach den Brüdern Asam benannt, die sie errichtet haben. Ursprünglich als Privatkirche geplant, öffneten die Gebrüder sie nach Protesten der lokalen Bevölkerung gezwungenermaßen für die Öffentlichkeit.
Die barocke Kirche ist bekannt für ihre prächtige Innenausstattung mit kunstvollen Fresken, Malereien, Stuckarbeiten, Ornamenten und Skulpturen und damit einer der wichtigsten Vertreter des süddeutschen Spätbarocks. Da sie als Beichtkirche für die Jugend konzipiert ist, finden sich hier sieben Beichtstühle mit allegorischen Darstellungen.
St. Michael
Die St. Michael Kirche in der Münchner Innenstadt ist ein Meisterwerk der Renaissance-Architektur und gilt als die erste Renaissance-Kirche Deutschlands und die größte ihrer Art nördlich der Alpen. Doch nicht genug mit den Superlativen, die Jesuitenkirche besitzt nach dem Petersdom in Rom auch das zweitgrößte freitragende Tonnengewölbe der Welt. Ihr Bau im späten 16. Jahrhundert trieb Wilhelm V. an den Rand eines Staatsbankrotts und war im Anschluss doch Vorbild für über 100 Nachfolgebauten.
Konzipiert als Grablege der Wittelsbacher, ruhen in der Fürstengruft derzeit 36 Wittelsbacher. Der bekannteste unter ihnen, für dessen Zinksarg sogar der Erbauer von dem für ihn vorgesehenen Platz in der Gruft weichen musste, ist der Märchenkönig Ludwig II, dessen Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee weltbekannt sind.
Ost-West-Friedenskirche
Die wohl ungewöhnlichste Kirche Münchens darf in dieser Aufzählung natürlich nicht fehlen: Die Ost-West-Friedenskirche, auch bekannt unter dem Namen Kirche von Väterchen Timofej. Als Folge mehrerer Marienvisionen zog selbiger von Russland gen Westen und erbaute schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Frau aus Trümmerteilen die Kirche und das dazugehörige Wohnhaus.
Fast fiel der “charmanteste Schwarzbau Münchens”, wie sie einst von Münchens Oberbürgermeister bezeichnet wurde, den Bauten für die Olympischen Spiele 1972 zum Opfer. Proteste der Bevölkerung konnten dies jedoch verhindern. Das Wohnhaus wurde nach dem Tod Tomofejs im stolzen Alter von 110 Jahren mittlerweile zum Museum umgestaltet, rund um das Gelände der Kirche findet heutzutage jährlich das Tollwood-Sommerfestival statt.
Mehr Infos zur Ost-West-Friedenskirche
Heilig-Kreuz-Kirche (Fröttmaning)
Historische Bedeutung und einzigartige Atmosphäre: Die Ursprünge der Heilig-Kreuz-Kirche reichen über 1200 Jahre zurück. Der heutige spätromanische Bau entstand jedoch erst zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde im späteren Verlauf der Geschichte noch ergänzt. Damit handelt es sich bei Heilig Kreuz um den ältesten vollständig erhaltenen Kirchenbau im Stadtgebiet Münchens.
Die Kirche mit ihren dicken Mauern zeichnet sich durch ihre romanische Architektur aus und ist ein faszinierendes Beispiel für die frühe Kirchenbaukunst. Besonders beeindruckend und einzigartig in Deutschland sind die romanischen Fresken, die direkt auf die roten Ziegel des Innenraumes mit Kalkfarbe gemalt wurden. Erst 1981 hat man sie bei Renovierungsarbeiten zufällig entdeckt und teilweise freigelegt. Eine der Wandmalereien ist die älteste Christus-Darstellung in Bayern.
Die wichtigsten Spots der Münchner Kunstszene
Wem nach der Bewunderung der verschiedenen Kirchenkunst nun der Sinn nach etwas Zeitgenössischem steht, wird sich freuen, dass München eine umtriebige und kreative Kunstszene hat. Für uns stechen dabei vor allem zwei Locations hervor und lohnen einen ausführlichen Besuch, die Installationen von Ólafur Elíasson begegnen Ihnen dagegen in der ganzen Stadt.
Kunstarkaden
Die städtischen Kunstarkaden bezeichnen sich auch als “Laboratorium zeitgenössischer Kunst”. Die wechselnden Ausstellungen sind gerne experimentell und interaktiv, vor allem aber interkulturell: Als beliebter Treffpunkt der lokalen Kunstszene locken die Kunstarkaden aufstrebende kreative Köpfe aus unterschiedlichen Kulturkreisen an und bieten ihnen eine Plattform.
Hier finden sich zahlreiche unterschiedliche Kunstformen wie Bilder und Comics, Skulpturen, aber auch Filme und experimentelle Kunst. Während der Öffnungszeiten beantworten die Mitarbeiter Fragen, als besonderes Highlight gibt es im Rahmen der Ausstellungen aber zusätzlich auch ein Programm mit Performances, Aktionen, speziellen Führungen und “Artist Talks”. Der Eintritt ist kostenfrei.
Mehr Infos: Kunstarkaden in München
MaximiliansForum
Zentral unter der prominenten Münchner Maximilianstraße gelegen, zeigt das MaximiliansForum Kunst im öffentlichen Raum. Bereits seit den 1970er Jahren präsentieren Künstler hier ihre vielfältigen Werke. Inzwischen finden regelmäßig Ausstellungen und Installationen, aber auch Podiumsrunden, Kunstgespräche, Performances und kreative Aktionen statt, um gesellschafts- und kulturrelevante Themen zu diskutieren und ein Forum für neue Ideen und Visionen zu bieten. Der kommunikative Charakter des MaximiliansForums an diesem eigenwilligen Ort bietet dafür die ideale Grundlage.
Die Passage ist jederzeit frei zugänglich, der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenlos. Der unkonventionelle Standort ermöglicht es den Besuchern, die Bildende und Angewandte Kunst inmitten des Stadtlebens zu erfahren und bietet so eine einzigartige Gelegenheit, Kunst und urbane Kultur zu verbinden.
Installationen von Ólafur Elíasson
Der isländisch-dänische Künstler Ólafur Elíasson spielt mit elementaren Materialien wie Licht, Wasser, Luft und Temperatur. Seine Installationen sind im öffentlichen Raum in der Stadt verteilt und können kostenlos besucht werden. Sei es die acht Tonnen schwere Spiralkugel Sphere in den Fünf Höfen, die die Vernetzung unserer Welt symbolisieren soll, oder die lebende Mooswand an der Fassade der Munich Re (Münchener Rückversicherung), die im Lauf der Jahreszeiten ihre Farbe wechselt und die Versicherungsmitarbeiter wieder mehr mit der Natur verbinden soll.
Besonders sehenswert ist auch der “Endless Staircase”, den Elíasson für die neue Deutschland-Zentrale der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Westend entwarf. Er zeigt das Auf und Ab von zwei einander endlos in Doppelhelixform umkreisender Treppen.
Für das Atrium des neuen Lenbachhauses hat Elíasson die Installation “Wirbelwerk” erschaffen. Die Skulptur schraubt sich kaleidoskopartig in Edelsteinoptik von der Decke und besteht aus insgesamt 450 Plättchen aus Glas und Metall, die das einfallende Licht reflektieren und so bunte Flecken an die Wände werfen.
Mehr Infos und alle Installationen von Ólafur Elíasson in München
Was gibt es nur in München?
Auch die Museenlandschaft Münchens hat einige Perlen zu bieten. Vom interaktiven Kindermuseum über die Flugwerft, das Verkehrszentrum und das Feuerwehrmuseum bis hin zum Museum Mensch und Natur – hier finden sich für jeden kleinen und großen Forscher spannende Themen zum Erkunden.
Kindermuseum München
Anfassen und Ausprobieren sind hier explizit erlaubt – das Kindermuseum in München ist speziell für kleine Entdecker konzipiert und vermittelt den jungen Besuchern in wechselnden Ausstellungen und Workshops auf spielerische Art eine große Bandbreite an Themen und Phänomenen aus Kunst, Kultur, Technik und Natur.
Die Ausstellungen richten sich an Kinder zwischen 4 und 12 Jahren, aber auch so manch Erwachsener wurde schon beobachtet, wie er begeistert gemeinsam mit seinem Nachwuchs experimentiert hat. Teil des Konzeptes sind im Rahmen eines Zusatzprogrammes auch vielseitige Aktivitäten wie Flohmärkte, Workshops und Exkursionen in der ganzen Stadt. Auch für Erwachsene organisiert das Museum spannende Seminare und Vorträge.
Mehr Infos zum Kindermuseum München
Flugwerft in Schleißheim
Als Teil des Deutschen Museums bietet die Flugwerft in Schleißheim auf 8000² m eine faszinierende Sammlung historischer Flugzeuge und Luftfahrzeuge sowie ein Freigelände mit Landebahn. Sie haben die Möglichkeit, in die Welt der Luftfahrtgeschichte einzutauchen und die Entwicklung der Fluggeräte anhand der Exponate über die Jahre hinweg zu verfolgen – vom Lilienthalgleiter (1894) bis zum Hängegleiter (1999).
Immer wieder finden auch Workshops statt, in denen beispielsweise eigene Flugmodelle gebaut werden können, inklusive anschließender Flugerprobung. Ein Muss für Luftfahrtenthusiasten und Technikinteressierte.
Mehr Infos zur Flugwerft finden Sie hier
Verkehrszentrum
Das Verkehrszentrum ist ebenfalls Teil des Deutschen Museums. Allein wegen der geschichtlichen Bedeutung der Location lohnt sich ein Besuch: Das Verkehrszentrum ist in drei historischen Messehallen untergebracht, die heute denkmalgeschützt sind. Einst von Wilhelm Bertsch entworfen, gaben sie Anfang des 20. Jahrhunderts den Startschuss für die Messestadt München und zeigten, was zu ihrer Zeit als innovative Bautechnik galt.
Heute sind dort 1500 aktuelle und historische Exponate ausgestellt, die praktisch alle erdenklichen Arten darstellen, wie man sich auf der Erde bewegen kann. Hier lässt sich die Entwicklung der Mobilität von ihren Anfängen bis zur heutigen Zeit verfolgen: Von der Dampflok bis zum ICE, vom ersten Motorwagen, den Karl Benz zum Patent anmeldete, bis zum Rennauto. Ein praktischer Audioguide führt durch die Ausstellung.
Mehr Infos zum Verkehrszentrum des Deutschen Museums.
Museum Mensch und Natur
“Naturkunde als Erlebnis” ist das Motto des Museums “Mensch und Natur”. Die abwechslungsreiche Ausstellung beinhaltet Quizspiele, Mitmach-Exponate zum Anfassen und Ausprobieren, Dioramen und Schautafeln. Zusätzlich gibt es Führungen, Workshops und Sonderausstellungen.
Begreifliche Antworten auf komplexe Fragen der Wissenschaft sind hier das Ziel, Naturkunde zum Anfassen quasi. Eines der Highlights ist der Erdbebensimulator – eindrücklicher kann man kaum vermitteln, was passiert, wenn die Erde bebt.
Kinder bis 18 Jahre zahlen in diesem Museum keinen Eintritt. Und wer nach dem aufregenden Besuch Erholung sucht, geht anschließend im benachbarten Schlosspark Nymphenburg spazieren.
Mehr über das Museum „Mensch und Natur“ hier
Münchner Feuerwehrausstellung
Das Feuerwehrmuseum München ist derzeit wegen Umbaus geschlossen, soll aber noch 2023 unter dem Namen Münchner Feuerwehrausstellung wiedereröffnet werden und darf deshalb bei unseren Insidertipps nicht fehlen. Während des Umbaus können Sie eine digitale Tour durch die interessante Ausstellung machen, die die Geschichte der Münchner Stadtfeuerwehr im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte zeigt.
Wer sich dafür interessiert, wie mühsam ein Feuer noch vor 100 Jahren gelöscht werden musste, und wie sich die Arbeit der Feuerwehr dagegen heutzutage verändert hat, sollte diese Ausstellung nicht missen. Unser Highlight unter den Exponaten ist der ausgebrannte U-Bahn-Waggon aus dem Jahr 1983.
Die „Digitale Tour“ durch das Museum erleben Sie hier.
Mehr Infos zum Münchner Feuerwehrmuseum
Münchner Bierbraukunst: Hier gibt’s den besten Gerstensaft
Was wäre ein Artikel über die besten Geheimtipps in München, wenn wir Ihnen nicht verraten würden, wo es das beste Bier gibt? Neben den großen Brauereien hat sich eine umtriebige Szene etabliert, die mit echter Brauhandwerkskunst und viel Hingabe eine breite Palette an schmackhaften Bieren braut und teils sogar Verkostungen und Führungen durch ihre Brauereien anbietet.
Haderner Bräu
Der Familienbetrieb braut seit 2016 sein Naturland-zertifiziertes Bier und ist damit Münchens erste Bio-Brauerei. Dabei kommen ausschließlich bayerische Ökozutaten zur Anwendung, denn für Hardener Bräu beginnt das Reinheitsgebot bereits auf dem Acker. Die Brauerei bietet Brau-Kurse und Führungen durch die Produktionsstätte an. Außerdem gibt es einen kleinen Hofladen, um die herrlich süffigen Biere direkt vor Ort zu kaufen.
Hopfenhäcker
Hopfenhäcker bezeichnet sich selbst als Kreativbrauerei und der Name ist Programm: Der traditionelle Brauer Werner Schuegraf lässt sich von amerikanischem Craftbeer inspirieren und vereint das Beste aus beiden Welten. Einmal monatlich findet ein “Z’am G’hopft” statt, um zusammenzukommen und beispielsweise neue Biersorten zu probieren.
Der Hofverkauf wurde im Rahmen eines Umzugs leider eingestellt, doch Hopfenhäcker gibt’s mittlerweile an zahlreichen Verkaufsstellen, vom Wirtshaus, über den Kiosk und den Supermarkt bis hin zum Getränkefachhandel.
Mehr Infos und alle Verkaufsstellen der Kreativbrauerei gibt’s hier
Hoppebräu
Hoppebräu versteht sich als familiäre Biermarke zum Anfassen. Bereits 2010 braute Markus Hoppe in der Garage seiner Eltern die ersten Biere. Seine Leidenschaft führte ihn unter anderem nach Mauritius, wo er mit ungewöhnlichen Rohstoffen und neuen Bierstilen experimentiert.
Heute betreibt er nicht nur eine Brauerei, sondern mit der Zapferei auch einen Biergarten und einen Pub am Tegernsee südlich von München. Hier gibt es neben den eigenen Bieren auch leckere Speisen, bevorzugt aus regionalen und saisonalen Zutaten. Die Kombination von bayerischen Bieren mit traditionellen Köstlichkeiten macht den Besuch zu einer umfassenden bayerischen Genussreise.
Ein besonderes Highlight sind die hohen Fenster im Innenraum der Gastronomie, die einen Blick auf die glänzenden Kessel und das Geschehen in der Brauerei ermöglichen. Wer noch tiefere Einblicke wünscht, kann seine Neugierde bei einer Brauereiführung stillen.
Mehr Infos über Hoppebräu
Was kann man Außergewöhnliches in München machen?
Ein letztes Highlight haben wir nun noch für Sie: Wer seinen München-Aufenthalt in ein echtes Abenteuer verwandeln möchte, kann sich der Urbex-Kultur hingeben. Bei der Urban Exploration geht es darum, verlassene Orte zu erkunden. Oftmals eignen sich diese Lost Places auch hervorragend als Fotomotiv. München und sein Umland haben in dieser Hinsicht einige lohnenswerte Orte zu bieten:
Wiedemann Sanatorium
Ebenfalls südlich von München am malerischen Starnberger See befindet sich das Wiedemann Sanatorium. Auch hier ist der Zutritt des Geländes streng verboten, doch immer wieder dringen Neugierige in das verlassene Gebäude in Ambach ein, das zu Hochzeiten bis zu 500 Patienten behandelte – darunter zahlreiche Prominente wie Heinz Rühmann, Harald Juhnke oder Inge Meysel.
Pumpwerk Maxkron
Zugegeben, das Pumpwerk Maxkron liegt in Penzberg und damit eine knappe Stunde Fahrzeit südlich von München. Der Zutritt ist zudem streng verboten. Doch die Kulisse der 1971 stillgelegten, faszinierenden Anlage mit ihren tiefen Schächten und alten Maschinen lockt immer wieder Abenteurer an.
Bahnstation Olympiastadion
Einst geschäftiger Verkehrsknotenpunkt während der Olympischen Spiele 1972, ist die verlassene Bahnstation bereits seit 1988 dem Verfall preisgegeben und beherbergt heutzutage eine vielfältige Flora. Der Geisterbahnhof steht als Teil des Ensembles “Olympiapark” heutzutage unter Denkmalschutz.
Insidertipps München: Hätten Sie es gedacht?
Wie Sie sehen, hat München neben dem Hofbräuhaus, dem Marienplatz und dem Olympiapark noch zahlreiche andere, weitestgehend unbekannte, aber umso mehr sehenswerte Orte zu bieten. Wir hoffen, Ihnen hat unsere Zusammenstellung gefallen und wir konnten Ihren Aufenthalt in München mit unseren Insidertipps zu etwas ganz Besonderem machen. Was waren Ihre Favoriten?